Haaggasse 26b
72070 Tübingen
Tel.:
Kartentel.:
Fax:
Regierungsbezirk: Tübingen
Träger:
Gründungsjahr: 1972
Haaggasse 26b
72070 Tübingen
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Regierungsbezirk: Tübingen
Als der Club Voltaire vor über 40 Jahren gegründet wurde, war die Idee einer soziokulturellen Einrichtung in den Anfängen. Der Club stand im Sog der Studentenbewegung 1968, die den verkrusteten Kulturbegriff verändern und erweitern wollte: Kultur sollte nicht mehr reserviert bleiben für ein kleines elitäres Publikum und vor allem: Kultur sollte auch politisch sein. Anfänglich nicht sehr im Fokus der Öffentlichkeit begann ab 1970 in der Tübinger Haaggasse ein zartes Kultur-Pflänzchen aus dem Boden ans Tageslicht zu drängen, schon bald gab es sich selbst den Namen „Club Voltaire“. Es entwickelte sich prächtig, wurde zum „Freiheitsbaum“ unter dem getanzt und gesungen wurde. Der nach dem französischen Aufklärer benannte Kulturclub fühlte sich anfangs fest verwurzelt in der Folk- und Liedermacherszene und rief ein ebenso benanntes Festival ins Leben.
So wurde ausgehend von dem kleinen, alten Häuschen in der Haaggasse – inzwischen weiß man, dass es 500 Jahre alt ist – die Tübinger Kulturszene in vielen Belangen geprägt oder zumindest beeinflusst. Ob das den Personen, die am 19.12.1972 in diesem Haus sich versammelten, um sich eine Satzung zu geben, auch nur in Ansätzen bewusst war? Wohl kaum, trotzdem wurde auch gerade diese Lage im Zentrum der Stadt quasi zum Programm. Ob große Festivals oder kleine Clubkonzerte, Kindertheaterworkshop oder experimentelle Musik, themenbezogene Veranstaltungen oder Literatur, der Club Voltaire fühlt sich auch heute noch darin bestätigt: Nischenkultur als Alternative zum Mainstream, der kulturellen Vielfalt und kulturellen Bildung wie anspruchsvoller Unterhaltung einen Ort zu geben mitten in der Stadt, ist ein elementarer Bestandteil der kulturellen Lebendigkeit derselben.
Langjähriger Höhepunkt des Club-Voltaire-Programms war das 1975 erstmals organisierte "Tübinger Folk- und Liedermacher Festival", das sich schnell zu einem echten Themenfestival entwickelte. International anerkannte Stars traten im Rahmen dieser Großveranstaltungen u.a. auf dem Tübinger Marktplatz auf. Auf dem Höhepunkt dieser Arbeit erhielt der Club 1985 den Kulturpreis der Kulturpolitischen Gesellschaft für sein Programm. Ende der 80er Jahre zwangen finanzielle Einschränkungen den Club schließlich, sein Festivalprogramm auf Eis zu legen. Kürzungen des städtischen Zuschusses über Jahre hinweg schränkten die Programmplanung in der Folgezeit stark ein. Trotz vieler Erfolge blieb es schwierig, ein nicht-kommerzielles, nicht auf Mainstream ausgerichtetes Programm zu machen.
Die Konsequenzen für den Club lagen in der Rückkehr zu einem Programm, das sein Potential aus der lebendigen lokalen Szene schöpft: frei improvisierte Musikprojekte, Regionalbands, junge Künstler, multimediale Projekte, Film-, Theater- und Literaturperformances und die tradtitionellen Programmpunkte aus dem 3.-Welt-Bereich.
Der Club Voltaire bietet so eine kulturelle Plattform, die in ihrer Vielseitigkeit eine immer stärkere Dynamik entwickelt. Ziel war und bleibt es stets, ein innovatives, lebendiges Programm zu gestalten, in dem Fragen zu Kultur und Ästhetik innerhalb ihrer gesellschaftlichen Rahmenbedingungen aufgeworfen werden.
Infrastruktur
Gesamtfläche (qm) 80
Veranstaltungssäle 1
Sitzplätze
Bühne (qm) 9
Proberäume
Gruppenräume
Ausstellungsräume
Gastronomie (Sitzplätze)
Atelier
Programm
Musik
Sonstiges
Bildung
Theater
Tanz
Angebote für
Personal
Festangestellte
Auszubildende
Freie Mitarbeiter
Ehrenamtliche 20
Geringfügige Beschäftigte
Sonderprogramme (z.B. ABM)
Praktikanten
Freiwilligen-Dienst
Aushilfen
Sonstige Mitarbeiter
Haushalt 2018 in €
Gesamt 88.594
Finanzierung
Zuschuss Kommune 24.285
Landeszuschuss 11.382
Eigenmittel 52.927
Spenden
Besucher (jährl.)
Allgemeines
Ort Tübingen
Einwohner