03.02.2020 10:41

Zündfunken für Kulturarbeit


Fonds Soziokultur vergibt 1,38 Million Euro Fördermittel

 

„Kuraag“ - das ist nicht nur plattdeutsch für Courage, sondern steht für eins von 82 Projekten aus dem gesamten Bundesgebiet, das das Kuratorium des Fonds Soziokultur Ende Januar 2020 für eine Förderung ausgewählt hat. Neben diesem Projekt der Ländlichen Akademie Krummhörn in Ostfriesland bewarben sich insgesamt 362 soziokulturelle Projekte um eine finanzielle Förderung für das erste Halbjahr 2020. Mit 1,38 Million Euro Förderung durch den Fonds können nun die ausgewählten Akteur*innen ihre Ideen umsetzen.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien stellt dem Fonds Soziokultur jährlich 2 Million Euro für die Förderung der Soziokultur zur Verfügung. Die Bundesmittel haben im Durchschnitt einen Drittelanteil an den Gesamtkosten der einzelnen Projekte vor Ort, wo zusätzliche Förderer gewonnen werden.

 

Kernelement der geförderten Aktivitäten ist es, Kunst und Kultur mit den Herausforderungen der Gesellschaft zu verbinden. Beteiligt sind immer Menschen vor Ort, junge und alte Bewohner*innen, Zugezogene und Alteingesessene. Sie werden selbst zu Sänger*innen, Tänzer*innen, Programmierer*innen oder Filmemacher*innen oder schneiden den eigenen Podcast zu Fragen der Gerechtigkeit. Nicht selten werden bekannte Geschichten wie zum Beispiel aus dem Comic „Asterix“ aufgegriffen: In »Das Dorf Lauratibor - Der Kiez singt zurück« setzt sich eine Hausgemeinschaft aus Berlin gegen Immobiliengeschäfte zur Wehr, ihr „Zaubertrank“ heißt Solidarität (Künstler*innenkollektiv Lauratibor).

 

Ganze Stadtteile verändern sich unter Mitwirkung der Bewohner*innen durch die Gestaltung von Hochhauswänden und Passagen (»ha:neo 2020«  vom Wall & Space e.V. in Halle/Saale). In Plauen erhält die „Demokratie Druck“ vom Unikat e.V. und zwar über Plakatwerkstätten mit Kindern und Jugendlichen in historischen Handwerkshäusern.

 

Die Kuratoriumsvorsitzende Ulrike Münter begeistert nicht nur die Vielfalt und Originalität der Ideen der Antragstellenden. Sie stellt auch die Kooperationsleistungen der Projekte vor Ort heraus: „Soziokulturelle Initiativen binden nicht nur diverse Menschen als aktive Gestalter*innen ein und definieren gesellschaftlichen Zusammenhalt neu; sie sind oftmals Zündfunken neuer Kultur- und Sozial-Netzwerke vor Ort, die versprechen, weit über die Projektförderung hinaus Wirkung zu entfalten.“

 

Im März dieses Jahres schreibt der Fonds erneut Projektmittel aus. Bis zum 2. Mai 2020 können Anträge für soziokulturelle Projekte eingereicht werden, die im zweiten Halbjahr 2020 beginnen oder realisiert werden. Dabei wird es unter anderem einen Fokus auf das Thema „Nachhaltigkeit“ geben.

 

Stichtag zur Abgabe der Anträge ist der 2. Mai 2020.

 

Nähere Infos finden Sie hier