Zum öffentlichen Fachgespräch zur sozialen und wirtschaftlichen Lage der
bildenden Künstlerinnen und Künstler am 12. Dezember 2012 erklärt der
Sprecher der Arbeitsgruppe Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion
Siegmund Ehrmann:
Die Situation vor allem bildender Künstlerinnen und Künstler ist in vielen
Fällen dramatisch. Die Zahlen der Künstlersozialkasse und eine Studie des
Bundesverbandes der Bildenden Künstler (BBK) aus dem Jahr 2008 machen das
deutlich. Deshalb war es der SPD wichtig, mit Vertretern der Museen, der
Galerien, der Kunstvereine und der Künstler, darüber im Ausschuss für
Kultur und Medien des Deutschen Bundestages zu sprechen.
Dabei wurde deutlich, dass es neben der Verankerung eines gesetzlichen
Anspruchs auf eine Ausstellungsvergütung im Urheberrecht oder der Zahlung
eines Ausstellungshonorars nach dem schwedischen Modell, weitere Ansätze
gibt, die wirtschaftliche und soziale Lage von bildendenden Künstlerinnen
und Künstlern zu verbessern. Das schwedische Modell – durch eine
Veranstaltung und eine Publikation der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) im
Oktober 2010 in Deutschland bekannt geworden – bietet dafür sicherlich
einen Ansatzpunkt, der beispielsweise in Sachsen ganz aktuell mit einer
eigenen Richtlinie aufgegriffen wurde. Daneben müssen aber auch Instrumente,
wie die Erhöhung der Ankaufsetats öffentlicher Ausstellungshäuser, die
Förderung von Ateliers, Galerien und Messen sowie der Erhalt der
Künstlersozialkasse betrachtet und gezielt verbessert werden.
Seit Jahren beobachten wir die zunehmend prekäre Einkommenssituation nicht
nur der bildenden Künstlerinnen und Künstler. Die SPD hat mit ihrem Antrag
„Die soziale und wirtschaftliche Lage der Kultur- und Kreativschaffenden“
eine ganze Reihe von Aspekten benannt, bei denen politischer Handlungsbedarf
besteht. Wir fordern die Bundesregierung unter anderem auf, notwendige
Anpassungen beim Urhebervertragsrecht vorzunehmen, den Anspruch auf
Arbeitslosengeld I auch für kurz befristet Beschäftigte zu ermöglichen,
die soziale Absicherung insbesondere für Soloselbstständige und nicht
ständig Beschäftigte insgesamt zu verbessern sowie soziale Standards und
Mindesthonorare in der öffentlichen Kulturförderung zu berücksichtigen.
Die SPD wird sich weiterhin vehement dafür einsetzen, die soziale und
wirtschaftliche Lage der Kultur- und Kreativschaffenden zu verbessern. Dass
die schwarz-gelbe Bundesregierung dieses Thema komplett ignoriert, wird im
Bundestagswahlkampf 2013 eine Rolle spielen.
Die komplette Pressemitteilung finden Sie hier:
www.spdfraktion.de/presse/pressemitteilungen/spd-macht-soziale-und-wirtschaftliche-lage-der-kulturschaffenden-zum-thema
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